Baumstrünke sind natürliche Skulpturen, die in einer Wiese stehen. Ich benütze dazu mein Weitwinkel der Kamera oder auch das Handy. Wenn die Sonne  von oben scheint, tritt die Rindenstruktur kratzig hervor. Um einen Sonnenstern zu erhalten, wähle ich eher eine geschlossene Blende, was auch für die Schärfentiefe förderlich ist. Manchmal setze ich die Kamera direkt auf dem Boden auf und arbeite dafür mit längeren Verschlusszeiten. Das Gorillastativ ist deswegen immer im Gepäck. Oft kann ich den Ausschnitt so wählen, dass nur der Strunk vor dem Himmel zu sehen ist. Manchmal schafft die Strunktur auch Durchblicke.

Kappellen sind oft alleinstehende Häuser, die auf irgendeine Art ihre Umgebung reflektieren. Als Gotteshäuser kapseln Kappellen eine religiöses Gedankengut, laden zur Kontemplation im Innern ein. Wenn ich sie von aussen betrachte, stehen sie in der Beziehung mit ihrer Umwelt. Ich achte auf die Zufahrten, die Wolken oder auf Stromleitungen, die auf eine andere Art Energie transportieren. Die Kappellen habe ich vor allem im Kanton Luzern auf meinen vielen E-Bike-Touren kennengelernt. 

Walchwilerberg. Die Nebelobergrenze ist der spannende Ort zum Fotografieren. Darüber ist es klar mit Sonnenlicht, welches harte Schatten erzeugt. Im Nebel selbst ist das Licht diffus, die Schatten sind weichgezeichnet. Speziell bei Sonnenaufgang oder -untergang finde ich ein zartes Licht, Schnee und Himmel wechseln in eine warme-gelbliche Stimmung. Harte Konturen kommen vor nebligem Hintergrund besonders schön zur Geltung. In Lightroom/Photoshop halte ich die Nebelbilder eher hell, kontrastarm und farbreduziert. Gerne setze ich Silhouettenfiguren ein – ich warte einfach, bis Personen ins Bild hinein laufen.